Donnerstag, 14.11.2024

EU-Partner setzen Migranten in der Wüste Nordafrikas aus

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Maximilian Wagner
Maximilian Wagner
Maximilian Wagner ist Redakteur beim Rhein-Main Kurier und verfügt über mehr als 10 Jahre journalistische Erfahrung in den Bereichen Politik und Wirtschaft. Als Experte für die Berichterstattung über regionale Themen zeichnet er sich durch fundierte Recherche und eine präzise, faktenbasierte Analyse aus. Seine Veröffentlichungen zeichnen sich durch höchste Sorgfalt und Integrität aus, was ihm das Vertrauen seiner Leserschaft eingebracht hat.

In Tunesien werden immer mehr Migranten Opfer brutaler Aktionen der Sicherheitskräfte, die mit Tränengas, Schlagstöcken und Elektroschock-Geräten gegen sie vorgehen. Gleichzeitig gehen die tunesischen Behörden auch immer härter gegen Aktivisten und Organisationen vor. In Deutschland wird das Migrationsabkommen mit Tunesien gelobt, obwohl es zu rassistisch motivierten Massenvertreibungen und menschenunwürdigen Zuständen in der Wüste kommt.

Die tunesischen Sicherheitskräfte räumten zwei Migrantenlager in Tunis und brachten 400 Menschen an die libysche Grenze. Insgesamt wurden in Tunesien 14 Transporte mit Migranten dokumentiert, die an die Grenzen nach Libyen und Algerien gebracht wurden. Menschen werden in der Wüste zurückgelassen, wo es zu Vergewaltigungen und Todesfällen kommt. Es werden Geld, Ausrüstung und Geheimdienstinformationen eingesetzt, die die EU bereitgestellt hat. Die tunesische Polizei setzt gespendete Nissan-Pick-ups aus Deutschland und Italien bei Razzien ein.

In Tunesien wurden prominente Anwälte, Journalisten und Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen festgenommen. Es wurde eine ‚Harmonisierung‘ der Migrationspolitik und des Grenzschutzes zwischen Tunesien, Algerien und Libyen beschlossen. Die tunesische Polizei übergibt Migranten an die algerischen Kollegen, die sie an die Grenze von Niger bringen.

Die Zusammenarbeit zwischen der EU und Tunesien im Kampf gegen illegale Migration führt zu Menschenrechtsverletzungen und menschenunwürdigen Zuständen. Die lobende Erwähnung des Migrationsabkommens zeigt, dass politische und wirtschaftliche Interessen Vorrang vor Menschenrechten haben.

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