Dienstag, 08.10.2024

Mit Kind und Kegel: Bedeutung und Ursprung dieser Redewendung

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Julia Hofmann
Julia Hofmann
Julia Hofmann ist eine erfahrene Journalistin mit über 10 Jahren Expertise in den Bereichen Wirtschaft und Politik. Beim Rhein-Main Kurier berichtet sie präzise und fundiert über regionale und internationale Entwicklungen, stets basierend auf gründlicher Recherche und tiefem Fachwissen. Ihre Artikel zeichnen sich durch eine klare, faktenbasierte Darstellung aus, die den Lesern Orientierung und Vertrauen bietet.

Die Redewendung ‚Mit Kind und Kegel‘ hat eine tiefgehende Bedeutung, die sowohl die Familie als auch die damit verbundenen umfassenden Verpflichtungen umfasst. Ursprünglich im frühmittelalterlichen Kontext verwendet, beschreibt der Ausdruck nicht nur die Verantwortung von Eltern für ihre Kinder, sondern schließt auch Haustiere und das nötige Gepäck mit ein, das eine Familie auf Reisen mitführt. Der Begriff ‚Kegel‘ bezieht sich auf die erweiterte Familie oder das familiäre Umfeld, das sowohl eheliche als auch uneheliche Beziehungen umfassen kann. Diese Redewendung verdeutlicht, dass es innerhalb einer Familie immer um mehr geht als nur die unmittelbare Kernfamilie. Sie spiegelt die Komplexität und den Zusammenhalt wider, die nötig sind, um die vielfältigen Aspekte des Lebens zu meistern. In diesem Sinne steht ‚mit Kind und Kegel‘ für einen ganzheitlichen Ansatz des Familienlebens, in dem alle Mitglieder, ob Mensch oder Tier, eine wichtige Rolle spielen.

Ursprung der Redewendung im Mittelalter

Die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ hat ihre Wurzeln im Mittelalter und spiegelt die sozialen Verhältnisse dieser Zeit wider. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete der Begriff ‚Kegel‘ primär das eheliche Kind, konnte jedoch auch uneheliche Nachkommen umfassen. Die Verwendung des Wortes zeigt, dass sowohl die eigene Familie als auch die sozialen Bindungen zur Gemeinschaft von großer Bedeutung waren. Die Begriffe ‚Kind und Kegel‘ verdeutlichen zudem, dass nicht nur die Kinder, sondern auch das gesamte Gepäck einer Familie mit einbezogen war, was auf eine enge Verbindung von Menschen und ihren Besitztümern hindeutet.

Soziale Stellung und Ehrenstatus spielten eine wesentliche Rolle im Mittelalter – das ‚Kegel‘ repräsentierte damit nicht nur die Nachkommen, sondern auch den sozialen Rang und die Zugehörigkeit zur Gesellschaft. Ein Pfahl oder Pflock, auf den man seine gesamte Last auflädt, könnte metaphorisch für die Verantwortung stehen, die mit der Familie und dem Gepäck verbunden ist. Durch diese Redewendung wird deutlich, dass die Bindung an Familie und Gemeinschaft im historischen Kontext von großer Relevanz war, was die heutige Bedeutung von ‚mit Kind und Kegel‘ prägt.

Familie inklusive: Was bedeutet Kegel?

Mit der Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ ist nicht nur die eigene Familie gemeint, sondern auch Zugehöriges, das oft als Last oder Pflicht empfunden wird. In dieser Redewendung steht das Wort ‚Kind‘ für die eigenen Kinder, während ‚Kegel‘ häufig als Synonym für die gesamte Familienbande, einschließlich Haustiere und sogar uneheliche Kinder, betrachtet wird. Diese Redewendung vermittelt die Vorstellung, dass man immer mit seiner Familie und all dem Gepäck, das wir im Leben mit uns tragen, unterwegs ist. Die Bedeutung dieser Phrase geht darüber hinaus und reflektiert die Verantwortung, die wir für unsere Liebsten übernehmen. Ursprünglich hat die Herkunft des Sprichworts ihre Wurzeln im Mittelalter, wo ‚Kegel‘ möglicherweise auch für die Anhängsel sozialer Verpflichtungen stand. Heute findet sich ‚mit Kind und Kegel‘ in verschiedenen Kontexten, die sowohl das Erfreuliche als auch das Herausfordernde der familiären Bindungen umfassen. So wird deutlich, dass die Redewendung nicht nur das Kind, sondern auch das gesamte Familiensystem sowie das Gepäck des Lebens symbolisiert.

Verwendung der Redewendung heute

Heutzutage wird die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ häufig verwendet, um auszudrücken, dass man seine ganze Familie, einschließlich aller Familienmitglieder und Haustiere, bei einem bestimmten Vorhaben mitnimmt. Ursprünglich hatte dieser altertümliche Ausdruck, der seine Wurzeln im frühmittelalterlichen Sprachgebrauch hat, oft eine humorvolle oder übertriebene Konnotation. Im modernen Sprachgebrauch kann man ihn eher im Kontext von Reisen oder Veranstaltungen wie einem Brunchbuffet hören, wenn man sagt, dass man mit Kind und Kegel an einem Familienausflug oder einem Festessen teilnimmt. Oft bezieht man auch uneheliche Kinder und eheliche Kinder in diesen Ausdruck ein, um zu verdeutlichen, dass wirklich alle, egal welchen Status sie haben, miteingeschlossen sind. Auch das Thema Gepäck spielt dabei eine Rolle, denn bei solchen Unternehmungen kommt meist reichlich Gepäck zusammen, ähnlich wie bei einem großen Dessertbuffet, wo es viel Auswahl und Vielfalt gibt. So bleibt ‚mit Kind und Kegel‘ eine lebendige Redewendung, die den familiären Zusammenhalt und die gemeinsame Zeit miteinander feiert.

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