Dienstag, 22.10.2024

Abedl: Was bedeutet dieser Name?

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Sophia Wegner
Sophia Wegner
Sophia Wegner ist Kolumnistin beim Rhein-Main Kurier und gibt regelmäßig Einblicke und Kommentare zu aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Themen. Mit ihrer vielseitigen Erfahrung im Journalismus und einem besonderen Gespür für soziale Entwicklungen bietet sie ihren Lesern eine frische und kritische Perspektive. Ihre Kolumnen laden dazu ein, über den Alltag hinauszudenken und neue Blickwinkel zu entdecken.

ABEDL steht für „Aktivitäten, soziale Beziehungen und existenzielle Erfahrungen des Lebens“ und bildet ein zentrales Element in der Pflegewissenschaft. Das von Monika Krohwinkel entwickelte ABEDL-Modell umfasst dreizehn wesentliche Bereiche, die für die umfassende Betreuung und Förderung von Menschen mit Pflegebedarf von Bedeutung sind. Dieses Strukturierungsmodell der unterstützenden Prozesspflege hat das Ziel, den individuellen Pflegebedarf zu erfassen und zu ordnen, um die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ressourcen der Patienten optimal zu fördern.

Das ABEDL-Modell erweitert die ursprünglichen Konzepte der ATL, also der Aktivitäten des täglichen Lebens, indem es nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychosozialen und soziokulturellen Aspekte in die Pflege einbezieht. Durch eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Lebensaktivitäten und Bedürfnisse kann der Pflegeprozess zielgerichtet und patientenorientiert gestaltet werden. Die Anwendung des ABEDL-Modells in der Praxis ermöglicht es Pflegefachkräften, ihren Fokus über die reine Verrichtungspflege hinaus zu erweitern und somit zur Förderung der Lebensqualität und Autonomie der Pflegebedürftigen beizutragen.

Grundlagen und Modelle der Pflege nach Krohwinkel

Die Pflegemodelle, welche von Monika Krohwinkel entwickelt wurden, sind essentiell für ein strukturiertes und bedürfnisorientiertes Pflegeverständnis und bilden eine fundierte Grundlage für die Pflegewissenschaft.

Konzept der Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des Lebens (AEDL)

Monika Krohwinkel prägte mit den Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des Lebens (AEDL) einen zentralen Begriff in der Pflege. Das AEDL fasst grundlegende Aktivitäten des täglichen Lebens sowie existenzielle Erfahrungen zusammen. Dieses Konzept dient als Basis, um Pflegebedürftige in ihrem Alltag zu unterstützen und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Ziel ist es, eine größtmögliche Teilhabe am Leben zu ermöglichen. Das Modell beinhaltet 13 Bereiche, die von Kommunikation über die Gestaltung von Tagesabläufen bis hin zu sozialen Bereichen des Lebens reichen.

Entwicklung des ABEDL-Modells durch Monika Krohwinkel

Das ABEDL-Modell stellt eine Weiterentwicklung der AEDL dar und wurde ebenfalls von Monika Krohwinkel konzipiert. Es steht für Aktivitäten, Beziehungen und existenzielle Erfahrungen des Lebens und erweitert das AEDL um den Bereich der sozialen Beziehungen. In ihrer Rolle als Pflegewissenschaftlerin hat Krohwinkel ein Strukturmodell entwickelt, das strukturierte Handlungsanweisungen für Pflegekräfte bereitstellt und damit zur Professionalisierung der Pflege beiträgt. Das ABEDL-Modell hat entscheidend dazu beigetragen, die Sichtweise auf Pflegebedürftige und ihre Bedürfnisse zu verändern und zu einer individuellen, ganzheitlichen Pflegepraxis anzuregen.

Anwendung und Praxis der ABEDL in der Pflege

Die Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens (ABEDL) von Monika Krohwinkel bilden einen zentralen Rahmen für professionelle Pflegekräfte in der Planung und Umsetzung von Pflegemaßnahmen.

Pflegeplanung und -dokumentation

Eine strukturierte Pflegeplanung ist das Fundament der Pflegearbeit. Sie orientiert sich an den 13 Lebensaktivitäten (AEDL) des Modells von Krohwinkel und wird präzise in der Dokumentation festgehalten. Dies ermöglicht eine individuelle und bedarfsorientierte Pflege, die stets die Autonomie und die Ressourcen des Pflegebedürftigen beachtet. Zur Gewährleistung einer hohen Qualitätssicherung wird die Pflegeplanung regelmäßig durch Soll-Ist-Vergleiche überprüft und angepasst.

Einschätzungsinstrumente und Standards in der Pflege

Um individuelle Bedürfnisse zu erkennen, bedient sich das Pflegepersonal verschiedener Einschätzungsinstrumente, wie beispielsweise die Strukturierte Informationssammlung (SIS). Nebenbei wird auch auf Expertenstandards zurückgegriffen, um eine evidence-based Practice zu gewährleisten. Diese Instrumente und Standards ermöglichen eine systematische Erfassung der Pflegebedürftigkeit und garantieren eine pflegewissenschaftlich fundierte Betreuung.

Ausführung des Pflegeprozesses

Die tägliche Praxis in Pflegeeinrichtungen ist geprägt durch die konkrete Ausführung des Pflegeprozesses, der aus Anamnese, Zielsetzung, Intervention und Evaluation besteht. Jede Pflegekraft arbeitet dabei mit einem klaren Fokus auf die Förderung der Selbstständigkeit und die Unterstützung der Lebensqualität der Pflegebedürftigen. Durch den fortlaufenden Kreislauf des Pflegeprozesses wird die kontinuierliche Adaptierung der Pflege an den sich ändernden Bedürfnissen der Pflegeempfänger ermöglicht.

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