Im Sommerhalbjahr ist er bei vielen der meistgeliebte „Raum“ des ganzen Hauses oder der ganzen Wohnung, der Balkon. Was er dann nicht alles sein kann: Sonnendeck, Erholungsbereich fürs seelische Gleichgewicht, Kleingarten, persönliches Naherholungsgebiet und noch vieles mehr. Doch sobald die Blätter und Temperaturen fallen, fällt ebenso bei vielen der Balkon – in einen Dornröschenschlaf, aus dem er erst wieder geweckt wird, wenn draußen die ersten Vögel anfangen zu zwitschern.
Dabei muss das nicht sein, muss kein Balkon nur ein Ort für die Zeit zwischen April und Ende September bleiben. Mit der richtigen Ausstattung kann jeder Balkon auch bei weniger optimalem Wetter eine erste Geige als gemütlicher und praktischer Rückzugsort spielen. Es ist bloß nötig, ihn spätestens am Ende des Sommers dafür fit zu machen.
Mehr als nur Frischluft: Warum der Balkon im Winterhalbjahr eine Rolle spielen sollte
Wohl die meisten, die diese Zeilen lesen, dürften schon bei ganz und gar nicht sommerlichen Temperaturen im Außenbereich von Restaurants, Bars oder Clubs gesessen und dort eine richtig gute Zeit verbracht haben. Ebenso kann es selbst im tiefsten Winter mitunter schwierig werden, wenigstens zur Mittagszeit eine freie Parkbank zu finden, sobald sich bloß ein paar Sonnenstrahlen zeigen.
Der Satz „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“ mag vielleicht abgedroschen sein, aber auf den Winterhalbjahres-Balkon bezogen, und etwas breiter definiert, stimmt er bemerkenswert. Denn definitiv kann er mit etwas Vorbereitung ganzjährig benutzt werden. Er sollte es sogar, denn dafür gibt es einige sehr gute Gründe:
- Als Mieter bezahlt man seinen Balkon in allen zwölf Monatsmieten mit. Wer ihn jedoch gleich einige Monate lang nicht benutzt, wirft buchstäblich Geld zum Fenster hinaus.
- Mit den richtigen Stilmitteln mag es drinnen im Herbst und Winter zwar unheimlich gemütlich sein. Allerdings droht bei einem mehrmonatigen Dauer-Indoor-Leben ebenso ganz schnell der berüchtigte Winter-Blues. Er entsteht häufig durch einen Mangel an Tageslicht, wodurch das „Müdemacher-Hormon“ Melatonin im Übermaß im Körper verbleibt.
- Frische Luft und winterliche Kältereize sind erwiesenermaßen mitverantwortlich dafür, das Immunsystem fitter zu machen. Bedeutet, wer seinen Balkon nutzt, tut seinen Abwehrkräften zumindest nichts Schlechtes an.
- Gerade im Winter sind Vitamine und frisches Gemüse ebenfalls wichtig für die Abwehrkräfte und das Wohlbefinden. Die müssen jedoch nicht aus beheizten Gewächshäusern stammen. Genügend Pflanzen können auch im Winter noch bei uns gedeihen.
Außerdem gilt: Selbst, wenn der Ausblick vom Balkon auf eine vielleicht winterlich graubraune Umgebung kein optisches Highlight sein mag, so kann es dennoch seine Vorteile haben, dort draußen mehr Zeit zu verbringen, als erforderlich, um Zigarette oder Kaffee zu konsumieren – zumal es auf einem gut vorbereiteten Balkon deutlich mehr zu tun gibt, als bloß auf einen wolkenverhangenen Himmel, kahle Bäume und regennasse Hausfassaden zu blicken.
Doch wie bekommt man seinen Balkon spätestens in der Übergangszeit derart gestaltet und was wäre dann möglich? Das zeigen wir jetzt. Doch zuvor noch ein…
Wichtiger Tipp: Mieter sollten bei allen Maßnahmen gesunden Menschenverstand walten lassen – also im Zweifelsfall zuvor beim Vermieter eine Erlaubnis einholen.
Feelgood trotz Nässe: Das Thema Regenschutz
Aufgrund des Klimawandels regnet es im Winterhalbjahr mittlerweile mehr als in früheren Zeiten. Selbst, wenn in dieser Jahreszeit keine starken Gewitterschauer zu befürchten sind, so kann es dennoch ausgiebiger, länger regnen – auch wenn dabei keine solchen Wassermengen vom Himmel fallen.
Kommt dann noch eine Witterung hinzu, die ein schnelles Trocknen über Tage hinweg verhindern kann, bekommt der Schutz vor Regen und – je nach Lage – Schnee eine zentrale Bedeutung.
Das betrifft insbesondere Balkone, die nicht durch darüberliegende andere Balkone gut geschützt werden. Die beste Lösung hierfür wäre ein festangebrachtes Dach, das an der Fassade befestigt ist und sich gegebenenfalls auf den Balkon stützt. Allerdings ist das Profiarbeit und zudem für Mieter oftmals nicht möglich. Doch es gibt Alternativen:
- Pavillons
Solange sie ordentlich am Balkon befestigt sind, sollten sie selbst bei Wind kein Problem sein. Mehr noch: Viele Pavillons gestatten ein Anbringen von Seitenwänden und dadurch noch mehr Schutz. - Markisen
Nicht alle, aber manche Markisen sind durchaus ganzjahrestauglich. Ihnen fehlt jedoch der seitliche Schutz und sie dürfen i.d.R. niemals nass/gefroren eingefahren werden. - Sonnensegel
Ähnlich wie bei Markisen existieren auch hier regenfeste Exemplare, jedoch muss es eine Möglichkeit geben, die große Stoffbahn wie einen Baldachin über den Balkon zu spannen.
Gerade aufgrund der winterhalbjährlichen Windbedingungen (insbesondere in der ersten Hälfte) kann man nicht genug betonen, wie wichtig eine sichere Verankerung ist. Dann allerdings kann der Balkon sogar bei wirklich widrigen Nässeverhältnissen genutzt werden. Doch Vorsicht: Wenn Schnee ins Spiel kommt, ist bei allen temporären Lösungen die Tragkraft oft schnell überschritten.
Gemütlichkeit bei Kälte – Windschutz und mehr
Selbst an einem sonnigen Wintertag kann es auf dem Balkon reichlich „schattig“ sein. Kommt noch Wind hinzu, ist ungeachtet der Wolkenbedeckung rasch der Punkt überschritten, an dem man sich lieber ins Warme zurückziehen möchte. So weit muss es jedoch nicht kommen.
Grundsätzlich sollten selbst abgehärtete Outdoor-Fans diesen Bereich nicht ohne kuschlige Kleidung betreten. Einfach, weil sie der wichtigste Schutz ist, um ein Auskühlen ungeachtet der Witterung zu verhindern. Je nach Lage der Balkontür bietet es sich dafür durchaus an, im Innenbereich einen Extra-Kleiderständer aufzustellen, um sich die Sachen rasch greifen zu können – umso niedrigschwelliger lässt sich der Balkon wie im Sommer nutzen.
Wie immer sollte der Fokus dabei auf Kopf, Oberkörper und Armen sowie den Füßen liegen. Das können normale Straßensachen sein, ebenso bietet sich jedoch ein spezielleres Outfit an, etwa diese Bestandteile:
- Knöchelhohe Filz-Hüttenschuhe und ähnliche dicke, weiche Pantoffeln.
- Ein Kuschel-Poncho. Er lässt sich beispielsweise im Handumdrehen aus einer Decke zaubern, ohne seine Näh, Strick- oder Häkel-Skills bemühen zu müssen.
- Sogenannte Ansitzsäcke. Sie stammen aus dem Angler- und Jägerbedarf, ähneln Schlafsäcken, haben aber Ärmel und wegklappbare Fußteile (generell finden sich in diesem Hobbybedarf großartige Sachen, um es draußen gemütlich zu haben, etwa beheizbare Socken).
Stets gilt: Die Optik ist zweitrangig. Was zählt, ist, sich selbst bei ungemütlichem Wetter auf dem Balkon wohlzufühlen. Neben der Kleidung lässt sich das noch verbessern:
- Sofern der Balkon nach den Seiten (insbesondere der vorherrschenden Windseite) offen ist, sollte wenigstens diese Fläche abgedeckt werden. Dafür existieren beispielsweise spezielle Planen für Balkongeländer. Alternativ hilft der Baumarkt mit dicken Plexiglasplatten und auf diesem Material basierenden Windschutzsystemen. Wichtig ist erneut eine sorgfältige Befestigung.
- Auf allen Sitzgelegenheiten sollten grundsätzlich möglichst dicke Kissen und ggf. warme Decken vorhanden sein. Sie sollten jedoch besser nicht dauernd im Freien liegen. Erstens, weil sie sonst immer ausgekühlt sind, zweitens, weil sie sich bei hoher Luftfeuchtigkeit vollsaugen können. Ein hervorragender, griffbereiter Lagerungsort ist drinnen in der Nähe der Heizkörper.
- Wenn der Balkon selbst an klirrend kalten Winterabenden zur Verfügung stehen soll, wäre es sinnvoll, über Heizstrahler nachzudenken. Doch Vorsicht: Die elektrische Variante zeichnet sich häufig durch recht hohe Stromverbräuche aus. Die gasbetriebenen Exemplare benötigen besondere Sorgsamkeit aufgrund der Brandgefahr. Bitte an die aufsteigende Wärme denken und potenzielle Brandrisiken im Zusammenspiel mit dem Wind- oder Regenschutz.
Wichtig: Wer einen Gas-Heizstrahler benutzen will, sollte unbedingt auf eine Propan- oder Isopropangasflasche setzen, keine mit Butan. Letzteres verdampft ab -0,5°C nicht mehr – die können bei Wind schnell unterschritten werden, selbst wenn das Thermometer mehr anzeigt. Nur Propanmischungen sind noch bei tieferen Frosttemperaturen benutzbar.
Stromerzeugung im Winter: Solar-Power trotz weniger Sonnenschein
Dieser Punkt mag manchem nicht gleich auf den ersten Blick einleuchten. Schließlich ist es eine Tatsache, dass im Winter
- die Sonne niedriger steht, ihr Licht also eine durch diesen Winkel dickere Atmosphärenschicht durchdringen muss, was die Einstrahlung abschwächt;
- aufgrund der sogenannten Himmelsmechanik die Sonne deutlich schneller ihren „Weg“ von Ost- nach Westhorizont nimmt, wodurch die Tageslichtzeit erheblich reduziert wird.
Stimmt natürlich, da es physikalische Tatsachen sind. Allerdings ist beides kein Ausschlusskriterium dafür, den Balkon auch abseits von bestem Sommerwetter zur Solarstromerzeugung zu nutzen, denn es gilt folgendes:
- Solarzellen erzeugen nur bei Dunkelheit gar keinen Strom. Zwar ist die Erzeugung bei direkter Sonneneinstrahlung am höchsten, aber dennoch entsteht selbst bei diffusen Lichtverhältnissen und bedecktem Himmel Elektrizität.
- Moderne Solarzellen erreichen gute Wirkungsgrade deutlich jenseits der 20 Prozent. Bedeutet, selbst bei winterlichen Verhältnissen setzen sie recht viel davon um.
- Im Nordhalbkugel-Winter ist die Erde näher an der Sonne als im Sommer. Die zu jeder Zeit auf die Erdoberfläche treffende Lichtmenge wird deshalb kaum reduziert. Die Anmutung des Winterhalbjahres als „dunkle Jahreszeit“ liegt hauptsächlich am häufiger wolkenverhangenen Himmel und den kürzeren Tageslichtzeiten.
Das bringt uns zu Balkonkraftwerken. Neben der Fähigkeit, ähnlich wie größere Dachanlagen 230-Volt Wechselspannung zu erzeugen und an eine handelsübliche Steckdose angeschlossen werden zu können, haben sie einen massiven Vorteil: Nicht nur ist ihr Variantenreichtum hinsichtlich der Montageorte groß. Vielfach lässt sich ihre Lage bzw. Ausrichtung sehr einfach justieren – sofern die Paneele direkt am Balkon montiert sind, sogar mit wenigen Handgriffen.
In der Folge ist es möglich, die Ausrichtung dem niedrigeren Wintersonnenstand anzupassen und so dennoch das Optimum zu erzielen: Ein möglichst senkrechtes Auftreffen des Lichts auf die Paneele. Wichtig ist dabei nur, im Winter besonders auf Sauberkeit zu achten. Das Balkonkraftwerk muss deshalb stets frei von Blättern, Regentropfen, Eis und insbesondere Schneeflocken bleiben.
Besonders interessant wird das, wenn die Anlage mit einer Powerstation kombiniert wird. Das geht vielfach sogar direkt, ohne den Umweg über die Wandsteckdose. So lässt sich alles, was die Sonne bringt, in einem Akku zwischenspeichern und dadurch zeitunabhängig nutzen. Etwa im Rahmen des nächsten Tipps.
Nicht nur in der Adventszeit: Heimelige Beleuchtung für stimmungsvolle Winter-Balkonabende
Wer das Thema Regen-, Wind- und Kälteschutz richtig anspricht, braucht sich definitiv keine Sorgen darüber zu machen, sich ins Warme zurückziehen zu müssen, sobald die Sonne nachmittags hinter dem Horizont verschwunden ist. Tatsächlich ist dadurch der Balkon nicht nur 365-tauglich, sondern ebenso 24/7-.
Dann aber wird das Thema Beleuchtung relevant. Schließlich geht die Wintersonne je nach genauer Lage und Datum bereits um etwa 16 Uhr unter. Selbst bei der Tag-Nacht-Gleiche Ende September und Ende März verschwindet sie bereits gegen 18:30 Uhr.
Das Wichtigste zuerst: Egal wie dunkel es sein mag, der Balkon sollte besser nicht grell erleuchtet sein. Das wird von den meisten Menschen als ungemütlich empfunden. In den früheren Herbstphasen kann das sogar Insekten en Masse anziehen. Ebenso muss die Beleuchtung nicht (dauerhaft) mit der Steckdose verbunden werden, es geht viel gemütlicher:
- Windlichter und Laternen: Ihr flackerndes Licht ist nicht nur angenehm, sondern strahlt zudem etwas Wärme ab. Interessant sind nicht zuletzt Lösungen mit Spiegeln, dadurch können diese Leuchten sogar als Leselampen fungieren.
- LED-Lichterketten: Sie werden von den meisten Menschen sowieso zur Adventszeit hervorgeholt. Es gibt also keinen Grund, sie nicht schon im September aufzuspannen. Tipp: Lichterketten können u.a. mit dem Strom des Solarkraftwerks über die Powerstation genutzt werden.
- Solarleuchten: Bei ihnen kommt es jedoch im Winter wirklich auf Qualität an, da ihre Solarmodule so klein sind. Also bitte keine extrem günstigen Stücke aus dem Euro-Shop wählen.
Sofern der Balkon wirklich regengeschützt ist, spricht zudem nichts dagegen, beispielsweise die Leseleuchte mit nach draußen zu nehmen. Es gibt bereits eine fest installierte Beleuchtung? Dann lohnt es sich, mit dem Elektriker zu sprechen. Vielleicht kann er den normalen Ein-Aus-Lichtschalter gegen einen solchen mit Dimmerfunktion ersetzen.
Wer es zudem besonders komfortabel haben möchte, kann alle elektrischen Beleuchtung heute mit Zeitschaltuhren oder smarten Steuerungstechniken kombinieren. So schalten die Lichter entweder ganz von selbst oder gebündelt mit nicht mehr als einem Daumenwisch auf dem Handy-Display.
Frisches vom Balkon: Mit den richtigen Kniffen zu Gemüse und Kräutern
Wie wir bereits im ersten Kapitel schrieben: Es ist eine absolute Mär, dass der Winter für den Hobbygärtner eine Zeit frei von Arbeit und vor allem Ernte sei. Das stimmt selbst für Balkongärtner, die nur diese Freifläche ihr Eigen nennen. Denn es gilt folgendes:
- Unter dem Stichwort Wintergemüse existiert eine ganze Gruppe köstlicher Gemüsesorten, deren Erntezeit ausschließlich im Winterhalbjahr liegt, nachdem sie meist um den Juni herum ausgesät wurden. Darunter solche Klassiker wie Lauch, Endiviensalat, Kohlrabi oder Pastinaken.
- Ebenso existieren Gemüsesorten, die im Herbst angepflanzt bzw. gesteckt werden, damit sie im kommenden Jahr zu voller Pracht heranreifen. Zwei der bekanntesten Vertreter sind Knoblauch und Zwiebeln.
- Last, but not least, finden sich ebenfalls verschiedene Kräutersorten und ähnliche Gewächse, denen das winterliche Klima wenig bis nichts ausmacht – teilweise nicht einmal wirklich strenger Frost.
Zusammengefasst bedeutet das: Wer im September seine Blumenkästen und Mini-Hochbeete vom Balkon in den Keller verfrachtet, nachdem er sie abgeerntet hat, ist selbst schuld. Die besten Resultate lassen sich natürlich erzielen, wenn es auf dem Balkon ein geschlossenes Gewächshaus gibt. Wenn dort die Wintersonne draufscheint, kann es darin selbst bei scharfen Minusgraden recht kuschlig werden.
Allerdings funktioniert es ebenso mit transparenten Abdeckhauben und teilweise sogar mit nichts mehr außer einer Portion aufgesammelter Herbstblätter, die als Mulch die empfindlichen Pflanzen vor allzu großer Kälte schützen. Ein vollständig ringsherum geschlossener Balkon könnte sogar zur Überwinterung für empfindlichere Freilandpflanzen in Töpfen dienen.
Wie immer gilt nur: Stets die Tragfähigkeit des Balkons im Hinterkopf behalten und insbesondere alles, was außen am Balkon hängt, sehr sorgfältig sichern.
Energiesparen im Winterhalbjahr: Wärmeverluste auf und über den Balkon reduzieren
Fenster und Türen, die auf den Balkon führen, sind praktisch immer Elemente, die hinsichtlich ihrer Dämmleistung dafür ausgelegt sind, eine Grenze zwischen Innenraum und Außenbereich zu sein. Dennoch gibt es Möglichkeiten, um bei einem bislang nur windgeschützten Balkon zu verhindern, dass auf diesem erzeugte Wärme allzu rasch verlorengeht. Naturgemäß haben Balkonbesitzer es hier leichter als -mieter.
Ganz wichtig: Ein vollständig geschlossener Balkon muss angesichts von Heizstrahlern wie ein Innenraum behandelt werden. Das bedeutet, solche nicht für Innenräume freigegebenen Gas-Systeme sollten hier keinesfalls genutzt werden, weil sie sehr rasch die Werte des giftigen Kohlenmonoxids in der Atemluft ansteigen lassen.
Doch wie lässt sich ein Balkon insgesamt besser isolieren?
- Nach Möglichkeit sollten Balkonmöbel aus Metall im Winter vermieden werden. Metalle sind hervorragende Wärmeleiter. Daher fühlen sie sich besonders kalt an und sind dazu in der Lage, Wärme regelrecht vom Körper wegzuleiten. Kunststoff und Holz sind die wesentlich besseren Alternativen.
- Aufgrund der Bauweise der allermeisten Balkone ist deren Boden nur recht dünn und wird oft auch von der Unterseite von der Umgebungsluft umstrichen. Bei manchen Vollholz-Balkonen ist der Boden sogar eine Balkenkonstruktion mit Spalten dazwischen. Es lohnt sich deshalb mitunter sehr, hier für eine bessere Isolierung zu sorgen. Gelangt garantiert kein Wasser auf den Balkon, können dafür bereits Teppichläufer, Kunstrasenteppiche und Ähnliches genutzt werden. Alternativ wäre es möglich, hier Hartschaum-Dämmplatten nahtlos aufzulegen; ggf. sogar mit einer darüberliegenden Schicht aus anderem Material.
- Sofern der Windschutz nahtlos ist, also keine Öffnungen besitzt, könnte man ihn aufdoppeln. Dadurch entsteht dazwischen ein Luftpolster – Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und isoliert deshalb hervorragend.
- Wer die volle bauliche Kontrolle über den Balkon hat, könnte mit einem Holzbaubetrieb sprechen. Im Zuge eines größeren Umbaus wäre es durch diese Profis machbar, den ganzen Balkon mit einer festen Verkleidung inklusive Fenstern und Dach auszubauen. Viele Elemente davon können abnehmbar gestaltet werden, wodurch sich der Balkon im Frühjahr wieder weitestgehend öffnen lässt. In dem Fall wäre die Grenze zwischen Balkon und nicht bodengebundenem Wintergarten oder Erker fließend. Bei einer sehr guten Isolierung, die derjenigen des restlichen Gebäudes in nichts nachsteht, könnte dann sogar auf dem Balkon ein Heizkörper installiert werden.
Für jene Phasen, wenn es nach Sonnenuntergang sowieso nichts Sehenswertes mehr jenseits des Balkons zu erspähen gibt, böte sich dann noch eine Möglichkeit. Sie gilt vor allem, wenn es darüber einen weiteren Balkon oder ein festes Dach gibt. In dem Fall könnte man entlang von dessen Kante ein Schienensystem für Vorhänge anbringen.
Daran befestigt werden bis auf den Balkon reichende Vorhänge aus möglichst dickem Stoff. Werden sie zugezogen und lassen sich die Enden vielleicht noch durch Klett- oder Reißverschlüsse miteinander verbinden, dann wird der Balkon wie in einen warmen Kokon gehüllt – abgetrennt von der winterlichen Außenwelt, aber dennoch nicht so davon entgrenzt wie die Innenräume von Haus oder Wohnung.