In Hanau sind am Montag vor dem Hanauer Congress Park die Fahnen der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes mit der Aufschrift Frei Leben. Nein zu Gewalt gegen Frauen gehisst worden. Die Aktion ist Teil einer internationalen Initiative zum 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, an dem weltweit an vielen Orten entsprechende Flaggen gezeigt und Gebäude orange beleuchtet werden.
Flaggenaktion und öffentliche Beleuchtung
An der Zeremonie vor dem Congress Park nahmen Mitglieder des haupt- und ehrenamtlichen Magistrats der Stadt Hanau teil, ebenso die Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und die Kommunale Frauenbeauftragte Marisa Lang. Auch Vertreterinnen des Hanauer Frauenhauses und regionale Serviceclubs waren anwesend. Für den Abend des 25. November kündigte die Stadt an, das CPH und weitere öffentliche Gebäude in der Symbolfarbe Orange zu illuminieren.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und äußerte sich besorgt über die steigenden Opferzahlen. Er betonte, dass solche öffentlichen Zeichen wichtig seien, machte aber zugleich deutlich, dass es neben Solidaritätsbekundungen konkrete Maßnahmen, Gesetze und Handlungsmöglichkeiten brauche, um Gewalt dauerhaft zu verhindern.
Appelle aus Politik und Verwaltung
Stadträtin und Frauendezernentin Isabelle Hemsley wies darauf hin, dass häusliche Gewalt häufig nicht nur Frauen, sondern auch Kinder treffe und bleibende Traumata verursache. Sie bezeichnete es als Pflicht der Gesellschaft, Frauen und Kinder zu schützen, und forderte die Bevölkerung auf, nicht wegzusehen und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, bevor Beziehungen in Gewalt münden. Die Kommunale Frauenbeauftragte Marisa Lang rief zu Teilnahme an den Veranstaltungen der nächsten Tage auf und dankte für die Unterstützung der Aktion.
Kaminsky, Hemsley und Lang baten Betroffene, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie machten deutlich, dass nicht die Opfer die Schuld trügen, sondern die, die Gewalt ausüben, und verwiesen auf bestehende Hilfesysteme, die Ausstiegswege aus Gewaltkreisläufen unterstützen.
Veranstaltungen in Hanau rund um den 25. November
Die Stadt stellte ein Programm mit mehreren Veranstaltungen vor. Am Dienstag, 25. November 2025, wird um 12 Uhr im Schaufenster des Kulturforums Hanau eine Kunst- und Mitmachaktion unter dem Motto Stoppt Gewalt an Frauen und Mädchen stattfinden.
Ebenfalls am 25. November sind im Stadthof Hanau Infostände ab 16 Uhr und eine Lesung mit der Autorin Rebekka Endler geplant. Die Grußworte beginnen um 18:30 Uhr, die Lesung startet um 19 Uhr. Am Donnerstag, 27. November 2025, diskutieren Expertinnen und Vertreterinnen aus Politik, Frauenhilfe und Polizei in der Agora im Stadthof Hanau unter dem Titel Sicher leben, frei bewegen über Wege zu mehr Sicherheit für Frauen im Alltag. An der Podiumsrunde nimmt unter anderem Hessens Justizminister Christian Heinz teil.
Ein Mahnzug gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zieht am Samstag, 29. November 2025, ab 14:45 Uhr durch die Innenstadt, gestartet wird vor dem Gemeindezentrum der Wallonisch Niederländischen Kirche in der Gärtnerstraße 14. An mehreren Stationen wird der Opfer gedacht und ein sichtbares Zeichen gesetzt.
Hintergrund
Der 25. November erinnert an die Ermordung dreier Schwestern in der Dominikanischen Republik am 25. November 1960. Frauenorganisationen erklärten den Tag seit mehr als vier Jahrzehnten zu einem internationalen Gedenk und Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Vereinten Nationen erklärten den Tag 1999 offiziell zum internationalen Gedenktag.
Die Stadt verweist auf eine Reihe lokaler Initiativen neben der Flaggenaktion, darunter einen Stadtlauf gegen Gewalt an Frauen und eine Brötchentütenaktion sowie zahlreiche Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen, mit denen sie nach eigenen Angaben Haltung zeigen will.
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