Der Lange Tünn ist eine unverkennbare Legende in Köln, die untrennbar mit der Geschichte der Stadt verbunden ist. Bekannt als einer der einflussreichsten Zuhälter in der Nachkriegszeit, führte er ein Leben, das in der Rotlichtszene von „Chicago am Rhein“ für Aufsehen sorgte. Anton Claaßen, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, war nicht nur ein Teil des Milieus, sondern auch eine Figur, die in der kriminellsten Metropole Deutschlands mit seiner Miljö-Führung zahlreiche Geschichten prägte. Viele Kölner erinnern sich bis heute an seine Beerdigung, die wie eine große Legende gefeiert wurde. Der Lange Tünn verkörperte ein Leben voller Exzesse und Süchte, und auch wenn vieles von ihm verloren gegangen ist, bleibt sein Vermögen und Einfluss im Kölner Nachtleben unauslöschlich in Erinnerung.
Zuhälterei und Zockerei im Nachtleben
Im Schatten des nächtlichen Kölns blühten Zuhälterei und Zockerei, zwei Geschäfte, die eng mit der Legende des Langen Tünn verbunden sind. An den belebten Straßen dieser Stadt, insbesondere in der Friesenstraße, waren es oft die Stenze und Mädchen, die im Mittelpunkt standen, während Geldverleiher ihr Unwesen trieben und Auftragsschläger für die nötige Sicherheit sorgten. Hannelore Schilli, besser bekannt als Piccolo-Lore, war eine Schlüsselperson im Milieu, die Kontakte knüpfte und Geschäfte abwickelte. Die aufblühenden Clubs und Bars boten nicht nur die Möglichkeit für ein gefährliches Spiel, sondern auch für profitträchtige Geschäfte. Das Vermögen des Langen Tünn speiste sich nicht zuletzt aus diesen oft dunklen Aktivitäten des Kölner Nachtlebens, die sowohl Glanz als auch Schatten mit sich brachten.
Die Geschichten des Anton Claaßen
Anton Claaßen war als Repräsentant des kölschen Miljö bekannt und gilt als wichtige Figur im Leben des Langen Tünn. Seine Geschichten, die sowohl in einem Buch als auch auf einer Hörbuch-CD festgehalten sind, erzählen von den Abenteuern dieses faszinierenden Charakters, der als Zocker und Türsteher in Köln lebte. Claaßen, auch als Dummse Tünn bekannt, verstand es, das Geschäftsprinzip des Nachtlebens zu nutzen und wurde dadurch zu einem Stadtführer der besonderen Art. Während der Corona-Zeit führte Roland Bebak interessante Milieu-Führungen durch Köln und erinnerte mit einem Interview an die Einflüsse von Claaßen und seinem Freundeskreis auf die Stadt und ihre Fußballfans. Ob in Geschichtenerzählungen oder als Teil der lebendigen Kultur Kölns, die Erlebnisse von Anton Claaßen bleiben unvergessen, während das Vermögen des Langen Tünn weiterhin die Gemüter bewegt.
Milieu-Führungen durch das Kölner Nachtleben
Kölns Nachtleben ist bekannt für seine schillernden Milieu-Führungen, die tief in das kölsche Miljö eintauchen. Unter der Leitung von Zeitzeugen wie Hannelore Schilli und Jakob Franzen werden Besucher in die geheimnisvollen Ecken des Friesenviertels und rund um die Friesenstraße eingeführt. Diese Führungen vermitteln nicht nur spannende Geschichten über Milieu-Größen wie den legendären Dummse Tünn, sondern auch Einblicke in die Rotlichtszene und animier-Betriebe, in denen Figuren wie Karate Jacky und Piccolo-Lore ihren Platz einnahmen. An Orten wie dem Residenz Astor Film Lounge, einem Luxus Kino, und dem berüchtigten Chicago am Rhein wird das Leben und Glücksspiel des kölschen Nachtlebens lebendig. Diese Erlebnisse sind nicht nur lehrreich, sondern auch ein einzigartiger Blick in das Vermögen und die Legenden des Langen Tünn und seiner Zeitgenossen.