Mittwoch, 16.10.2024

Habemus Papam Bedeutung: Was steckt hinter der berühmten Ansage?

Empfohlen

Friedemann Weißkopf
Friedemann Weißkopf
Friedemann Weißkopf ist ein langjähriger und erfahrener Journalist, der seit vielen Jahren die Entwicklungen in der Rhein-Main-Region kompetent begleitet. Mit seiner tiefgehenden Berichterstattung und seinem Gespür für wichtige Themen hat er sich als feste Größe im Journalismus etabliert.

‚Habemus Papam‘ ist ein lateinischer Ausdruck, der übersetzt ‚Wir haben einen Papst‘ bedeutet und eine Schlüsselrolle im rituellen Prozess nach der Wahl eines neuen Papstes spielt. In der katholischen Kirche wird diese Phrase vom Kardinalprotodiakon verwendet, um die Wahl des neuen Papstes mitzuteilen, besonders nach einer Zeit der Sedisvakanz. Diese Phase beginnt, wenn der vorherige Papst, wie im Falle von Benedikt XVI., seinen Rücktritt erklärt oder verstirbt, wodurch der Stuhl Petri, der sich in der berühmten Peterskirche in Rom befindet, vakant wird. Die Aussage ‚Habemus Papam‘ ist nicht nur eine formelle Bekanntmachung, sondern auch ein Symbol für die Einheit und Kontinuität innerhalb der katholischen Kirche. In der Glaubenslehre wird sie als Ausdruck der Hoffnung und des neuen Kurses interpretiert, den die Gemeinschaft unter dem neuen Papst einschlagen wird. Das Verständnis dieser Worte ist für Gläubige und Interessierte von Bedeutung, da sie den Beginn eines neuen Kapitels in der kirchlichen Geschichte markieren, das die katholische Glaubensgemeinschaft weltweit prägt und leitet.

Der Ausruf nach der Papstwahl

Nach der Papstwahl in der Sixtinischen Kapelle, die während einer Sedisvakanz stattfindet, gibt es einen entscheidenden Moment voller Spannung und Ehrfurcht. Sobald die Kardinäle einen neuen Nachfolger des Apostel Petrus gewählt haben, tritt der Protodiakon vor die versammelte Öffentlichkeit auf dem Petersplatz und kündigt den neuen Papst mit den Worten „Habemus Papam“ an. Dieser Ausruf, der aus dem Lateinischen stammt und übersetzt „Wir haben einen Papst“ bedeutet, ist ein zentrales Ereignis für die Katholische Kirche und die gesamte christliche Gemeinschaft. In der Regel folgt auf diesen entscheidenden Moment eine kurze Beschreibung des gewählten Kardinals, der fortan als Eminentissimum, also als „hochwürdigster“ in seiner neuen Rolle agiert. Diese Zeremonie ist nicht nur ein feierlicher Akt, sondern auch ein Ausdruck der Kontinuität und der Tradition, die im Sanctae Romanae Ecclesiae verankert sind. Der Vatikan wird bei dieser Gelegenheit zu einem Schauplatz der Freude und des Glaubens, während Gläubige aus aller Welt auf die Ankündigung des neuen Pontifex warten.

Der protodiakon und seine Rolle

Die Rolle des Kardinalprotodiakons ist von zentraler Bedeutung während der Papstwahl, insbesondere im Konklave. Dieser hohe Würdenträger gehört zu den Kardinaldiakonen und nimmt in der Ehrenrangfolge eine herausgehobene Position ein. Traditionell wird der protodiakon aus der Kardinalsklasse der Diakone gewählt und hat die wichtige Aufgabe, die Verkündung des neu gewählten Papstes zu leiten. In der Benediktionsloggia der Peterskirche ist es sein Privileg, den ersten öffentlichen Gruß mit den Worten ‚Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus papam‘ zu verkünden. Dies geschieht nach einem Auswahlprozess, der oft in der Stadt Perugia seine Wurzeln hat, und bringt die frohe Botschaft an die Gläubigen, die gespannt auf die Bekanntgabe des neuen Pontifex warten. In der Mittelloggia trifft der protodiakon die Vorbereitungen für diesen feierlichen Moment, der nicht nur die römisch-katholische Kirche, sondern die ganze Welt in religiösem Enthusiasmus vereint.

Der apostolische Segen ‚Urbi et Orbi‘

Der apostolische Segen ‚Urbi et Orbi‘ ist eine bedeutende Tradition in der römisch-katholischen Kirche, die sowohl zu Weihnachten als auch zu Ostern von den Päpsten, darunter Papst Paul VI., gespendet wird. ‚Urbi et Orbi‘, was übersetzt „an die Stadt und den Erzbischof“ bedeutet, ist ein Zeugnis der Verbindung zwischen dem Papst und den Gläubigen weltweit. Dieser Segen wird von dem Papst von einem Balkon des Petersdoms aus erteilt und ist ein zentrales Ritual, das in der Liturgiesprache Latein überliefert ist. In den Festtagsgrüßen spiegelt sich die Bedeutung der Feierlichkeiten wider, während die Ansprache an die Gläubigen in deren Muttersprachen erfolgen kann, um die universelle Botschaft des Heils zu verbreiten. Historisch gesehen hat ‚Urbi et Orbi‘ auch immer wieder eine starke symbolische Bedeutung für die Katholiken in der urbs, der Stadt Rom, und darüber hinaus, denn er bietet Trost und Hoffnung in Zeiten der Not. Die Tradition des apostolischen Segens ist somit nicht nur ein rituelles Element, sondern auch ein Zeichen der pastoralen Verantwortung des Papstes.

Weiterlesen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Aktuelle Artikel