Eine mutmaßliche Terrorgruppe steht vor Gericht, angeklagt wegen des Versuchs, die staatliche Ordnung mit Gewalt zu stürzen und eine neue Staatsform zu etablieren. Dies ist der zweite von drei Prozessen und einer der größten Prozesse in Hessen. Die Angeklagten zeigen sich uneinsichtig und hängen Verschwörungserzählungen an, insbesondere im Milieu der Reichsbürger.
Die Anklageschrift umfasst 617 Seiten, und es sollen 260 Zeugen geladen werden. Der Bau einer Leichtbauhalle und ihr Betrieb kosten einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag. Insgesamt neun Angeklagte mit verschiedenen Hintergründen stehen vor Gericht, darunter ein ehemaliger Bundeswehroffizier, eine Querdenkerin, ein Anbieter von Überlebenstrainings, eine Astrologin, ein Polizist, ein Finanzberater und eine ehemalige Richterin und AfD-Bundestagsabgeordnete. Sie sollen Kontakte zu Reichsbürger-Gruppen gehabt haben und die geplante Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplant haben.
Es wird erwartet, dass das Verfahren über Jahre hinweggehen wird, und die uneinsichtigen Angeklagten werden voraussichtlich den Prozess als Bühne nutzen. Die Anklage geht von einem Versuch der Machtübernahme im Parlament aus und hat Verbindungen zu Reichsbürger-Gruppen aufgedeckt.