Der Ausdruck ‚Kreide fressen‘ hat seine Wurzeln in einer umgangssprachlichen Bedeutung, die oft als friedlich, harmlos und unschuldig wahrgenommen wird. Er beschreibt das Verhalten von Menschen, die in einem sanften und einfühlsamen Ton kommunizieren und versuchen, durch Zugeständnisse und Schmeicheleien andere von sich zu überzeugen. Diese bildhafte Sprache entstammt Märchen, wie dem bekannten Grimm-Märchen vom Wolf und den Geißlein, in dem der Wolf sich mit einer scheinbar harmlosen Maske umgibt, um seine wahren Absichten zu verschleiern. ‚Kreide fressen‘ impliziert folglich eine spielerische Art der Anpassung, die sowohl als unschuldig als auch als manipulative Handlung interpretiert werden kann. In der heutigen Verwendung beschreibt die Redewendung häufig Situationen, in denen jemand versucht, durch scheinbare Unbescholtenheit oder Friedlichkeit einen Vorteil zu erlangen, während er seine tatsächlichen Absichten im Verborgenen hält. Diese facettenreiche Bedeutung macht ‚Kreide fressen‘ zu einem bemerkenswerten Ausdruck in der deutschen Sprache.
Ursprung des Ausdrucks im Märchen
Der Ausdruck ‚Kreide fressen‘ hat seinen Ursprung in den Märchen der Gebrüder Grimm, insbesondere in der Geschichte vom Wolf und dem Geißlein. In diesem Märchen täuscht der Wolf die Geißenmutter, indem er seine Stimme verändert und höher macht, um die Geißlein hereinzulegen. Diese List und Täuschung ist essenziell für den weiteren Verlauf der Geschichte und bildet die Grundlage für den Begriff der ‚Kreide fressen bedeutung‘. Die Kreide symbolisiert dabei nicht nur die Unsicherheit, die durch das falsche Spiel des Wolfes entsteht, sondern auch die Fähigkeit, sich zu verstellen. Der Wolf frisst theoretisch ‚Kreide‘, um seine wahre Identität zu verschleiern und die Geißlein in die Irre zu führen, was somit den Begriffsursprung und die Wortherkunft dieser Redewendung prägt. Der Einsatz von Kreide in diesem Kontext verweist auf die Vorstellung, dass jemand, der ‚Kreide frisst‘, sich falsch oder unehrlich verhält und andere durch Täuschung hinters Licht führt.
Umgangssprachliche Verwendung und Beispiele
Kreide fressen wird im deutschen Sprachraum häufig verwendet, um einen friedfertigen Umgangston oder eine gewisse Unterwürfigkeit zu beschreiben. Die Bedeutung des Ausdrucks geht auf die Grimmschen Märchen zurück, in denen der Wolf die Geißlein täuscht, um sich einschmeicheln und die unschuldigen Tiere überlisten zu können. Diese Trickerei kann als Metapher für Menschen dienen, die sich durch Täuschung und übertriebenes Entgegenkommen Vorteile verschaffen wollen. Beispiele könnte man finden, wenn jemand in der Schule Kreide frisst, indem er sich bei den Lehrern anbiedert, um bessere Noten zu erhalten. Ein weiteres Beispiel wäre die Verwendung in einem geschäftlichen Kontext, wo eine Person, die jmdm. Honig um den Bart schmieren möchte, versucht, durch Komplimente und Gefälligkeiten Einfluss zu gewinnen. In unserem modernen Wörterbuch der Redewendungen kann man auch die Häufigkeit dieses Begriffs in der Alltagssprache prüfen. Der Ausdruck ist nicht nur im allgemeinen Sprachgebrauch präsent, sondern wird auch humorvoll verwendet, in Anspielung auf bestimmte Gruppierungen, wie die Mun-Sekte, die für ihre manipulative Kommunikation bekannt sind.
Ähnliche Ausdrücke und Redewendungen
Im Kontext der Redewendung „Kreide fressen“ finden sich einige verwandte Ausdrücke, die ähnliche Bedeutungen transportieren. Eine interessante Parallele ist die Wortverbindung „Honig um den Bart schmieren“, die ebenfalls darauf hinweist, dass jemand versucht, sich bei einer anderen Person einzuschmeicheln oder Gunst zu erwerben. Dies geschieht oft durch übertriebene Höflichkeit oder Schmeichelei, ähnlich wie beim Hofieren, das oft mit persönlichen Interessen verknüpft ist.
Ein weiteres Beispiel für Synonyme in diesem Kontext wäre „sich einbiedern“, was ebenfalls das Bemühen beschreibt, von anderen Menschen anerkannt oder gemocht zu werden, oft auf eine unangemessene Art.
In Märchen, wie dem von „Wolf und Geißlein“, wird auch das Motiv des Vertrauensmissbrauchs und der Heuchelei behandelt, was in direktem Zusammenhang mit der Bedeutung von „Kreide fressen“ steht, da hier der Wolf sich als freundlich gibt, um seine wahren Absichten zu verschleiern. Diese Ausdrücke reflektieren somit nicht nur die Herkunft und Bedeutung von „Kreide fressen“, sondern verdeutlichen auch die verschiedenen Facetten menschlichen Verhaltens in sozialen Interaktionen.


