Der Begriff ‚Kerl*in‘ hat sich als geschlechtergerechte Anrede im Alltag durchgesetzt und spricht sowohl Männer als auch Frauen an. Die Wahl des maskulinen Begriffs ‚Kerl‘ als Basis verdeutlicht, wie Sprachwandel zu einer gleichwertigen Ansprache aller Geschlechter führt. Immer mehr Menschen wenden diesen Begriff an, um Freunde und Bekannte auf eine moderne und offene Weise zu adressieren. Ein guter oder netter Kerl ist im alltäglichen Sprachgebrauch nicht mehr nur männlich konnotiert, sondern schließt alle Menschen ein, die sich mit diesem Begriff identifizieren. Der Ausdruck wird immer relevanter und findet in sozialen Medien wie Reddit häufig Verwendung als Meme, um humorvoll auf die Geschlechterfrage einzugehen. Als Teil des Wertesystems einer modernen und vielfältigen Gesellschaft spiegelt ‚Kerl*in‘ die sich verändernden Denkweisen der jüngeren Generation wider und wurde zum Jugendwort des Jahres 2023 gekürt, was durch ein Update vom 09.08.2023 bestätigt wird. In diesem Zusammenhang ist ‚Kerl*in‘ ein hervorragendes Beispiel für die aktive Weiterentwicklung unserer Sprache, um sowohl Identität als auch Gemeinschaft zu feiern.
Entstehung und Ursprung des Begriffs
Der Begriff ‚Kerl*in‘ hat seine Wurzeln in der maskulinen Form des Wortes ‚Kerl‘, das traditionell für Männer verwendet wird und oft negativ konnotiert ist, indem es eher gröbere, ungepflegte oder ungehobelte Eigenschaften beschreibt. Ursprünglich diente ‚Kerl‘ als umgangssprachliche Anrede unter Freunden, jedoch hat die Bedeutung eine spannende Wandlung erfahren. In der deutschen Sprache wird die inklusive Sprachverwendung zunehmend wichtig, weshalb das Gendersternchen in ‚Kerl*in‘ eingeführt wurde, um Geschlechtergerechtigkeit zu fördern. In sozialen Medien und Memes findet der Begriff Anklang, wobei er oft in einem humorvollen Kontext verwendet wird, was die Erklärung seiner Bedeutung prägt. Die Verwendung des Begriffs als Jugendwort spiegelt eine modernisierte Definition wider, die nicht nur Männer einschließt, sondern auch Frauen und nicht-binäre Personen. Im Jahr 2023 wurde ‚Kerl*in‘ zum Jugendwort des Jahres gekürt, was die Relevanz und Akzeptanz in der Gesellschaft unterstreicht. Zudem erinnern Nachnamen wie Bettina Kerl oder Bruno Kerl an die Tradition, wo Familiennamen oft nicht inklusiv waren. Der Begriff wird zunehmend von Hochschullehrern in Fächern wie Berg- und Hüttenkunde oder chemische Technologie aufgegriffen, wodurch ein weiterer Aspekt der Inklusion in der akademischen Sprache entsteht.
Die Rolle von ‚Kerl*in‘ in der Sprache
Kerl*in hat sich als geschlechterinklusive Formulierung in der deutschen Sprache etabliert, die sowohl männliche als auch weibliche Ansprache in einem Begriff vereint. Während der klassische ‚Kerl‘ oft eine maskuline Form darstellt, ermöglicht Kerl*in eine neutrale oder freundschaftliche Ansprache, die in sozialen Kontexten wie in der Familie oder unter Freunden verwendet werden kann. In diesem Zusammenhang erinnert das Wort an die freundschaftliche Ansprache von Kumpeln, die jederzeit als wertschätzend empfunden wird. Ein bekanntes Beispiel aus der Literatur ist Gabriele Wohmann, die in ihrer Kurzgeschichte „Ein netter Kerl“ das Bild eines dicken Mannes in einem familiären Abendessen beleuchtet, wo verschiedene Generationen zusammenkommen. Diese Geschichten finden oft ihren Weg ins Netz, vor allem in Communitys wie Reddit, wo der Begriff in Memes und Diskussionen rund um das alltägliche Leben Verwendung findet. Kerl*in wird somit nicht nur zu einem neuen Sprachmedium, sondern spiegelt auch ein gesellschaftliches Umdenken wider, bei dem persönliche Identitäten und Freundschaften über die traditionellen Geschlechtergrenzen hinaus wahrgenommen werden.
Jugendwort des Jahres 2023: Bedeutung und Relevanz
Mit der Wahl von ‚kerl*in‘ zum Jugendwort des Jahres 2023 durch Langenscheidt wird ein Update in der Liste der Jugendwörter deutlich, das nicht nur die Sprache der Jugend widerspiegelt, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen thematisiert. Der Begriff ‚kerl*in‘ vereint in seiner Definition eine geschlechtsneutrale Ansprache und fördert die Inklusivität im deutschen Sprachgebrauch. Die Entscheidung, ‚kerl*in‘ als Siegerwort zu küren, sorgte für eine gehörige Portion Verwirrung und Diskussionen unter den Jugendlichen. Neben dem weit verbreiteten Begriff ‚Kumpel‘, der traditionell männlich konnotiert ist, erfreut sich ‚kerl*in‘ als neutrale Alternative immer größerer Beliebtheit. Es wurde in der Öffentlichkeit mit Begriffen wie ‚NPC‘ – Non-Playable-Character – verglichen, um die Identität junger Menschen in der modernen digitalen Welt besser zu erklären. In den Top 10 der Jugendwörter 2023 zeigt sich, dass neue Begriffe weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen. Dieses Update der Jugendwörter ist mehr als ein linguistisches Phänomen; es spiegelt die sich verändernde Wahrnehmung von Geschlechterrollen innerhalb der Gesellschaft wider.