Die Legende von Romulus und Remus zählt zu den bekanntesten Mythen der antiken Geschichte und ist untrennbar mit der Gründung Roms verbunden. Laut der Sage waren Romulus und Remus Zwillingsbrüder, deren Mutter Rhea Silvia, eine Vestalin, von Mars, dem Gott des Krieges, schwanger wurde. Ihre Geburt geschah in einer Zeit des Zwists zwischen den Herrschern Numitor und Amulius. Um die Zwillingsbrüder zu vernichten, sollten sie im Tiber ausgesetzt werden. Doch eine Wölfin fand sie und zog sie auf, bis sie von einem Hirten entdeckt wurden. Dieser Vorgang symbolisiert das Überleben der beiden und den Kampf um die Gründung Roms. Als sie erwachsen wurden, besiegten sie Amulius und stellten Numitor wieder als König ein. In einem Streit über den genauen Standort der Stadt kam es schließlich zu einem Konflikt, der mit dem Tod von Remus endete und Romulus als alleinigen Gründer Roms zurückließ. Dieser Gründungsmythos ist tief in der römischen Mythologie verwurzelt und prägt bis heute das geschichtliche Erbe der Ewigen Stadt.
Etruskische Einflüsse auf die Stadtgründung
Etrusker, als einflussreiche Kultur der Region Etrurien in Mittelitalien, spielten eine entscheidende Rolle bei der Stadtgründung Roms. Diese Zivilisation, die die heutigen Gebiete der Toskana, Umbrien und Latium umfasste, brachte bedeutende kulturelle Elemente ein, die das antike Rom prägten. Die Rasenna, wie die Etrusker sich selbst nannten, hinterließen eine reiche Baukunst und innovative städtische Planung, die Rom in seinen frühen Jahren stark beeinflussten. Der Kontakt zu den Etruskern half dabei, die mythische Gründung der Stadt zu formen und ihre kulturelle Bedeutung zu unterstreichen. Die Herrschaft der Tarquinier, einer etruskischen Dynastie, hatte auf die politische Entwicklung Roms einen nachhaltigen Einfluss. Figuren wie Lars Porsenna, ein etruskischer König, wurden Teil des römischen mythologischen Erbes und trugen zur Verschmelzung von Etrusker und Römer bei, was die Entstehung des späteren Römischen Reiches maßgeblich mitgestaltete.
Mythos und Realität in der Geschichtsschreibung
Der Gründungsmythos von Romulus und Remus, den legendären Zwillingsbrüdern, ist eine der markantesten Erzählungen in der Geschichtsschreibung des antiken Rom. Laut der Sage wurden sie um 753 v. Chr. geboren, nachdem die Priesterin Rhea Silvia, Tochter von König Numitor, dem Kriegsgott Mars begegnete. Aufgrund der Machtübernahme von Amulius, Numitors Bruder, wurden die Brüder in einem Korb ausgesetzt und von einer Wölfin gerettet und gesäugt. Der Hirte Faustulus fand die beiden und zog sie auf. Der Mythos, der auch Verbindungen zu Troja und den Griechen aufweist, spiegelt die römische Frühzeit wider und verdeutlicht die Bedeutung von Familientreue und Machtkämpfen. In der Geschichtsschreibung wird dieser Mythos oft neben historischen Fakten dargestellt, wodurch sich Fragen zur tatsächlichen Gründung Roms aufwerfen, die weit über Legenden hinausreichen.
Roms Gründung: Bedeutung für die Antike
Die Geschichte der Gründung Roms im Jahr 753 v. Chr. ist nicht nur ein Grundpfeiler antiken Roms, sondern prägt auch das Verständnis des Römischen Reiches bis in die vorrömische Epoche. Der Gründungsmythos um Romulus und Remus, die Zwillingsbrüder, die der Wölfin entnommen und vom Hirten Faustulus großgezogen wurden, spiegelt die göttliche Unterstützung wider, die diesem neuen Reich zuteilwurde. Ihre Mutter, die Priesterin Rhea Silvia, und der Kriegsgott Mars spielen ebenfalls entscheidende Rollen in der sagehaften Entstehung des antiken Rom. Romulus‘ Sieg über seinen Bruder Remus symbolisiert die gewaltsame Auseinandersetzung bei der Etablierung der Stadt und wird zum Ausgangspunkt der römischen Identität, die schließlich im Imperium Romanum ihren Ausdruck findet. Diese Erzählung ist nicht nur zentral für die Geschichte Roms, sondern gibt auch Aufschluss über die kulturellen und politischen Konstrukte, die die antike Welt prägten und die Entwicklung von Westrom und Ostrom beeinflussten.