Der Begriff „dekadent“ ist vielschichtig und wird oft mit einem kulturellen sowie moralischen Verfall assoziiert. Ursprünglich stammt er vom französischen Wort „décadence“, das „Niedergang“ bedeutet. Zudem kann „dekadent“ auch im Sinne von Selbstgenuss oder in Bezug auf Kunst und Literatur verwendet werden.
Die Dekadenz in der Literatur und Kunst ist ein Thema, das viele Schriftsteller und Künstler inspiriert hat. In der Literatur wird der Begriff oft verwendet, um eine bestimmte Art von Schreibstil oder Thema zu beschreiben, die die Dekadenz und den moralischen Verfall der Gesellschaft betonen. In der Kunst wird der Begriff oft verwendet, um Kunstwerke zu beschreiben, die eine ähnliche Botschaft vermitteln.
Lebensstil und gesellschaftlicher Verfall sind zwei weitere Aspekte, die oft mit dem Begriff Dekadenz in Verbindung gebracht werden. Der Begriff wird oft verwendet, um eine Gesellschaft zu beschreiben, die sich in einem Zustand des moralischen Verfalls befindet, in dem die Menschen sich auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentrieren und die Bedürfnisse anderer ignorieren. Dies kann zu einer Abnahme der moralischen Werte und einer Zunahme von Korruption und Kriminalität führen.
Die Dekadenz in der Literatur und Kunst
Die Dekadenzbewegung in der Literatur und Kunst ist ein Phänomen, das sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich entwickelt hat. Die Schriftsteller und Künstler dieser Bewegung waren von einem Gefühl des moralischen Verfalls und Niedergangs erfasst und drückten dies in ihren Werken aus. Die Dekadenzliteratur und -kunst zeichnet sich durch eine künstliche Ästhetik aus, die sich bewusst von den künstlerischen Standards ihrer Zeit absetzt.
Französische und englische Schriftsteller des 19. Jahrhunderts
Zu den prominentesten Vertretern der Dekadenzliteratur gehören französische Schriftsteller wie Charles Baudelaire, Paul Verlaine und Stéphane Mallarmé. Diese Autoren schrieben Gedichte, die von einem tiefen Gefühl des Verfalls und der Sinnlosigkeit geprägt waren. In England waren es Oscar Wilde und Algernon Charles Swinburne, die mit ihren Werken die Dekadenzbewegung vorantrieben. Wilde beschrieb in seinen Werken die dekadenten Exzesse der englischen Oberschicht und kritisierte die bürgerliche Moral seiner Zeit.
Ästhetik und stilistische Verfeinerung
Die Dekadenzliteratur und -kunst zeichnet sich durch eine künstliche Ästhetik aus, die bewusst von den künstlerischen Standards ihrer Zeit abweicht. Die Schriftsteller und Künstler der Dekadenzbewegung strebten nach einer Verfeinerung der Stilsubtilität und Ästhetik. Sie setzten sich von der naturalistischen Literatur ab und entwickelten einen ästhetizistischen Stil, der die Schönheit und den Genuss in den Vordergrund stellte.
In der Dekadenzbewegung wurden künstliche Welten geschaffen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwammen. Die literarischen Werke und Kunstwerke waren geprägt von einem Hang zur Exzentrizität und einem Hang zur Übersteigerung von Emotionen und Gefühlen. Die Schriftsteller und Künstler der Dekadenzbewegung waren bestrebt, die Wahrnehmung des Lesers oder Betrachters zu verändern und ihn in eine Welt der Ästhetik und des Genusses zu entführen.
Lebensstil und gesellschaftlicher Verfall
Übermäßiger Konsum und Luxus
Ein dekadenter Lebensstil ist oft durch exzessives Geld und luxuriöse Gewohnheiten gekennzeichnet. Die Gesellschaft wird von einer Kultur der Verschwendung und des übermäßigen Konsums geprägt, die zu einem sittlichen Verfall führen kann. Diejenigen, die in diesem Lebensstil leben, neigen dazu, sich auf exzessive Selbstindulgenz zu konzentrieren, die oft mit einem Mangel an moralischer Verantwortung einhergeht.
Moralische Korruption und Verantwortungslosigkeit
Dekadenz kann auch mit moralischer Korruption und einem Mangel an Verantwortungsgefühl einhergehen. Menschen, die in einer dekadenten Gesellschaft leben, neigen dazu, Sünden zu begehen und sich auf eine Art und Weise zu verhalten, die als degeneriert, korrupt oder verdorben angesehen werden kann. Es gibt oft ein Gefühl der moralischen Leere und der Entfremdung von traditionellen Werten und Normen.
In einer dekadenten Gesellschaft können die Menschen oft den Sinn für das Gemeinwohl verlieren und sich stattdessen auf ihre eigenen Interessen konzentrieren. Dies kann zu einem Mangel an Verantwortungsgefühl führen, der sich in vielen Bereichen des Lebens manifestieren kann. Es kann zu einem Mangel an Mitgefühl und Empathie führen, was wiederum zu einer weiteren Verschlechterung der Gesellschaft führen kann.
Zusammenfassend kann ein dekadenter Lebensstil zu einem sittlichen Verfall und einer moralischen Korruption führen, die zu einem Mangel an Verantwortungsgefühl und einem Verlust des Gemeinwohls führen können. Dies kann eine Gesellschaft in einen Zustand der Degeneration und des Verfalls führen, der schwer rückgängig zu machen ist.