Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hat in seinem Jahresrückblick zum Ende des Jahres die Auswirkungen internationaler Krisen auf das lokale Leben betont und gleichzeitig auf Fortschritte bei städtischen Bauprojekten und sozialen Angeboten verwiesen. In seiner Ansprache rief er die Bürgerinnen und Bürger zu mehr Solidarität und einem respektvollen Umgang miteinander auf und dankte ehrenamtlich Engagierten sowie Beschäftigten in kritischen Diensten.
Bilanz: Bauprojekte und soziale Infrastruktur
Nach Angaben der Stadt sind 2025 mehrere Bauvorhaben vorangekommen oder abgeschlossen worden. Im August wurde der Grundstein für den Sportpark Rheinhöhe gelegt. Spatenstiche erfolgten für die neue Schulmensa an der Pestalozzischule in Biebrich und für den Erweiterungsbau der Bertha-von-Suttner-Schule in Kastel. Die Elisabeth-Selbert-Schule in Dotzheim wurde eingeweiht, der Neubau des Moritz-Lang-Heims schreitet voran. Zudem nennt die Verwaltung die geplanten Bürgerhäuser in Kastel-Kostheim und Nordenstadt sowie das Stadtteilzentrum Gräselberg.
Mende bezeichnete die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum als eine zentrale Aufgabe der Stadt. Er betonte zugleich die Bedeutung von Gewerbeflächen für eine florierende Wirtschaft und wies auf die Notwendigkeit hin, Entwicklungspläne mit Klimaschutz und Klimaanpassung zu verbinden. Sein politisches Leitmotiv formulierte er kurz: „Wir bauen die soziale Stadt.“
Appell für Demokratie und gegen Hass
Der Oberbürgermeister setzte seinen Jahresrückblick in Bezug zu globalen Konflikten. Er nannte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Auseinandersetzungen im Nahen Osten als Beispiele dafür, wie fragil Frieden auch in Europa geworden sei. Vor diesem Hintergrund forderte er, täglich für Frieden, Demokratie und Menschlichkeit einzutreten.
Als Zeichen lokaler Solidarität verwies Mende auf eine Menschenkette, die zugunsten der Jüdischen Gemeinde für Religionsfreiheit und den Schutz jüdischen Lebens organisiert wurde. Er mahnte, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Gewalt entschieden entgegenzutreten. Gleichzeitig warnte er vor wachsender Polarisierung in der Gesellschaft und forderte, schwierige Debatten mit Augenmaß und Respekt zu führen. In seiner zweiten Amtsantrittsrede habe er gesagt, Kommunalpolitik habe die Aufgabe, Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln und den Menschen einen Kompass Richtung Zuversicht in die Hand zu geben.
Dank, Gemeinschaft und Ausblick
Mende hob die Rolle von Vereinen, Initiativen und ehrenamtlich Engagierten hervor. Er bedankte sich bei allen, die sich in der Pflege, in Beratungsangeboten, in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in Angeboten für Seniorinnen und Senioren einsetzen. Diese Angebote und das freiwillige Engagement seien nach seiner Darstellung zentrale Voraussetzungen für ein funktionierendes Miteinander in der Stadt.
Besonderer Dank galt denjenigen, die an den Feiertagen im Dienst sind, darunter Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei, Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ESWE-Verkehr und weiteren Dienstleistern. Als Beispiele für Veranstaltungen, die Zusammenhalt förderten, nannte Mende traditionelle Feste wie die Weinwoche, das Theatrium, zahlreiche Kerben und den Sternschnuppenmarkt.
Mit Blick auf die Weihnachtszeit erinnerte der Oberbürgermeister an die postume Auszeichnung der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille und zitierte deren abschließende Mahnung: „Seid Menschen.“ Mende schloss mit guten Wünschen für eine friedliche und erholsame Weihnachtszeit sowie ein gutes neues Jahr.
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