Donnerstag, 11.12.2025

Wiesbaden stellt integrierten Ansatz für bezahlbaren Wohnraum einer südkoreanischen Delegation vor

Empfohlen

redaktion
redaktionhttps://rm-kurier.de
Nachrichten aus dem Rhein-Main Gebiet und Hessen

Wiesbaden hat einer Delegation aus Südkorea seine Strategie zur sozialen Wohnraumversorgung präsentiert. Vertreterinnen und Vertreter der Gyeonggi Housing & Urban Development Corporation informierten sich am 9. Dezember über die organisatorischen Abläufe, die Förderpraxis und die Herausforderungen, die steigende Baukosten, rückläufige Bautätigkeit und demografische Veränderungen mit sich bringen.

Aufgaben und Instrumente der städtischen Wohnraumförderung

Im Amt für Soziale Arbeit bündelt die Abteilung Wohnen zentrale Aufgaben der kommunalen Wohnraumversorgung. Sie setzt Landesförderungen um, berät Menschen mit besonderem Wohnbedarf, vermittelt geförderte Wohnungen an berechtigte Haushalte und steuert städtebauliche Projekte zur Quartiersentwicklung. Diese integrierte Struktur soll es ermöglichen, gezielt dort zu unterstützen, wo der Bedarf besonders hoch ist.

Wiesbaden arbeitet dabei mit einem Mix aus Landes- und kommunalen Mitteln. Durch Mietpreisbindungen und Belegungsbindungen sollen Mieten langfristig bezahlbar bleiben. Die Vergabe geförderter Wohnungen erfolgt über transparente Verfahren. Aktuell sind rund 3.700 Haushalte als wohnberechtigt registriert. Jährlich können etwa 500 Wohnungen vermittelt werden.

Praxisbeispiel Kärntner Viertel

Als konkretes Beispiel präsentierte die Stadt das Projekt im Kärntner Viertel. Dort wurden 101 Wohnungen errichtet, von denen 36 gefördert sind. Die Finanzierung erfolgte kombiniert durch Stadt, Land und private Investoren. Diese Kombination ermöglichte Mietpreise, die deutlich unter dem Marktniveau liegen, und zeigt, wie Fördermittel gezielt eingesetzt werden können, um bezahlbaren Wohnraum dauerhaft zu sichern.

Internationaler Austausch über gemeinsame Probleme

Die südkoreanischen Gäste würdigten die strukturierte Darstellung der Wohnraumversorgung und die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Wohnungswirtschaft. Die kommissarische Leiterin des Amtes für Soziale Arbeit, Heike Richter, hob hervor, dass die Stadt auf ein System setze, das Verlässlichkeit für Haushalte mit dringendem Wohnbedarf und für Partner in der Wohnungswirtschaft schaffe. Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher bewertete den Austausch als Hinweis darauf, wie global die Frage nach bezahlbarem Wohnraum geworden sei. Sie betonte, dass Erfahrungen offen geteilt und weiterentwickelt werden müssten, um soziale Gerechtigkeit und stabile Quartiere zu sichern.

Der Besuch machte deutlich, dass viele Regionen weltweit vor ähnlichen Aufgaben stehen. Wiesbaden sieht sich nach eigenem Bekunden mit seinem integrierten Ansatz in der Lage, praktikable Impulse zur sozialen Wohnraumversorgung zu liefern.

Quelle anzeigen

label

Weiterlesen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Aktuelle Artikel