Der Begriff ‚Mohammedaner‘ ist im deutschsprachigen Raum umstritten und wird von vielen als ungenau betrachtet. Er bezeichnet Menschen, die dem Glauben des Islam folgen, jedoch suggeriert er, dass der Prophet Mohammed Anbetung erhält, was im Islam unzutreffend ist. Muslime, die sich als Anhänger des 7. Jahrhunderts und des Koran sehen, verehren Gott allein, nicht Mohammed. Der Prophet Mohammed gilt im Islam als der letzte der Propheten, die Gottes Botschaften überbracht haben. Die korrekte Bezeichnung ist ‚Muslim‘, was so viel wie ‚jemand, der sich Gott hingibt‘ bedeutet. Diese Differenzierung ist wichtig, um Missverständnisse auszuräumen, und sollte auch im interreligiösen Dialog beachtet werden, insbesondere im Vergleich zu anderen Glaubensrichtungen wie dem Christentum. Letztendlich ist das Verständnis der richtigen Terminologie entscheidend für ein respektvolles Miteinander.
Falsche Annahmen über die Anbetung Mohammeds
Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass ‚Mohammedaner‘ diejenigen sind, die Muhammad anbeten, was einem Missverständnis des Islam und seiner Lehren entspricht. Muhammad wird von Muslimen nicht als Gott oder als Objekt der Anbetung verehrt; vielmehr ist er der Gesandte Allahs und wird als Prophet geachtet, ähnlich wie Jesus Christus in der Bibel. Der Islam basiert auf dem Monotheismus, was bedeutet, dass nur Allah verehrt wird. Die Gottesverehrung, auch Ibada genannt, ist geprägt von Aufrichtigkeit und Folgsamkeit gegenüber dem Willen Allahs, der in den Visionen und Offenbarungen, die Muhammad erhielt, verkündet wird. Islamisches Glaubensbekenntnis betont den Heilswillen und den Wahrheitsanspruch des Propheten, der die Gläubigen dazu aufruft, den einen Gott zu verehren, ohne dabei eine menschliche Figur wie Muhammad zu vergötzen. Kritik an dieser Annahme kann helfen, das Verständnis für den Islam und seine Praxis zu vertiefen.
Die historische und rassistische Perspektive
Der Begriff ‚Mohammedaner‘ ist nicht nur ein linguistisches Missverständnis, sondern hat auch historische und rassistische Wurzeln, die eng mit Kolonialismus und dem Prozess des Othering verbunden sind. In der Rassismusforschung wird aufgezeigt, dass dieser Begriff durch institutionellen Rassismus entstand, der Muslime als andere und fremd ausgrenzte. Solche Deutungsweisen führten zu einem gesell-schaftlichen Verhältnis, das Empfindungsweisen von Misstrauen und Vorurteilen förderte. Handlungsweisen, die auf diesen diskriminierenden Ansichten basieren, prägen auch heute noch den Umgang mit Muslimen in der Gesellschaft. Das Verständnis des Islam wird durch diese rassistischen Narrative verzerrt, was zu einer fortwährenden Stigmatisierung derer führt, die fälschlicherweise als ‚Mohammedaner‘ bezeichnet werden. Um Missverständnisse zu vermeiden und zu einer respektvollen Kommunikation zu gelangen, ist es entscheidend, sich dieser historischen Belastung bewusst zu sein.
So sprichst du Muslime korrekt an
Um Muslime respektvoll und korrekt anzusprechen, ist es wichtig, den richtigen Begriff zu verwenden. Der Begriff ‚Mohammedaner‘ ist irreführend, da er den Eindruck erweckt, dass Muslime den Propheten Mohammed anbeten, anstatt den einen Gott des Islam zu verehren. Anbeter des Islams sind Monotheisten, die an die Lehren des Koran glauben, einem heiligen Text, der die Botschaften des Propheten Mohammed überliefert, der im 7. Jahrhundert in Mekka lebte. Engel, wie Gabriel, überbrachten diese Botschaften. Muslime umfassen sowohl orthodoxe als auch geschlechtslose Wesen, die in einer Vielzahl von kulturellen Kontexten leben. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu berücksichtigen, um Missverständnisse zu vermeiden und respektvoll zu kommunizieren. Der Einsatz des Begriffs ‚Muslime‘ ist die korrekte Ansprache für die Anhörer dieser großen Religion.